Ortsgemeinde Hattgenstein: Erhaltung des Dorfkerns im natürlichen Umfeld![]() Hattgenstein liegt an einem Südosthang mit herrlichem freiem Blick über Hunsrück und Pfälzer Bergland. Die Hauptstraße verläuft der Gefällelinie folgend und trifft im Ortskern auf die alte Dorfstraße, die in Nord-Süd-Richtung weiter zu den Dörfern Schwollen und Oberhambach führt. In diesem Ortsmittelpunkt befindet sich das wohl älteste Gebäude von Hattgenstein, das historisch bedeutsame so genannte Glockenhaus, das 1762 als sehr kleiner Wohnbau errichtet und später bis 1853 als Schule genutzt wurde. Heute dient es mit einem angebauten Treppenturm als Gottesdienstraum und ziert als besonderer historischer Bau das Wappen der politischen Gemeinde. Die Ortsgemeinde Hattgenstein hat sich über Jahre erfolgreich bemüht, die vorhandene alte Bausubstanz im Rahmen verschiedener Dorferneuerungsmaßnahmen und durch Unterstützung privater Bauherren zu erhalten, zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Mit ein wesentlicher Grund, dass dieses gelungen ist, war, dass die Ausweisung neuer Baugebiete nur im unbedingt notwendigen Rahmen erfolgte und das Augenmerk mehr auf die Sanierung und Nutzung vorhandener Bausubstanz gelegt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft des Glockenhauses konnte ein Ensemble mehrerer ortsbildprägender ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude des 18. und 19. Jahrhunderts erhalten und wieder hergestellt werden. Sie sind alle im wesentlichen als sogenannte Quereinhäuser mit offenliegendem, teilweise verschiefertem Fachwerk über einem massivem Sockelgeschoss erhalten und behutsam saniert worden. Dabei wurde darauf geachtet, die alte bäuerliche Struktur mit ihrem Wirtschaftstrakt (Scheunentor und darüber liegende Lüftungsöffnungen) und die typische Hunsrücker Bauweise des langgestreckten Baukörpers ohne Dachüberstand wiederherzustellen bzw. zu erhalten. Eingebettet in naturnahe Bauerngärten dienen diese Häuser heute Wohnzwecken, wobei die ehemaligen Scheunen vielfältige Nutzungen erfahren, wie z.B. für Feste oder Workshops für Töpferarbeiten. Nachfolgende Ziele und Massnahmen verfolgt, bzw. realisierte die Ortsgemeinde aus ökologischer Sicht:
Dies ist auf den gemeindlichen Flächen heute weitgehend erreicht.
Zukunftsperspektiven unter Beachtung Umwelt- und NaturschutzesBezüglich der zu schaffenden wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen stehen im Mittelpunkt:
In allen diesen Bereichen sind ökologische Gesichtspunkte in Planung und Ausführung mit eingeschlossen. Als Beispiel sei die Gestaltungssatzung des Neubaugebietes genannt und die touristische Konzeption mit dem Ferienpark Hambachtal (280.000 Übernachtungen) und der Jugendfreizeitstätte Hattgenstein (10.000 Übernachtungen). Hattgenstein war früher, wie alle anderen Orte in der Umgebung, ein reines Bauerndorf. Im Winter gingen die Männer zur Holzernte in den Wald, im Sommer verrichteten die Frauen in den Forstkulturen Pflanz- und Pflegearbeiten. Heute gibt es in Hattgenstein nur noch einen landwirtschaftlichen Voll- und einen Nebenerwerbsbetrieb. Die meisten arbeiten in Idar-Oberstein, Birkenfeld, bei der Bundeswehr, im Forst, in den Sprudelbetrieben in Schwollen und im Hunsrück- Ferienpark in Oberhambach. Die Gemarkung Hattgenstein umfasst 821 ha, davon sind 566,3 ha Wald (69 % der Gemarkungsfläche). 258,8 ha davon sind Staatswald, 185,9 ha gehören der Ortsgemeinde, die übrige Fläche von 121,6 ha sind Privatwald. 108,3 ha Ackerland und 100,4 ha Grünland gehören zur landwirtschaftlichen Nutzung. Der Rest ist auf andere Nutzungsarten aufgeteilt. Das kulturelle und gesellige Leben unseres Dorfes wird überwiegend von den Vereinen bestimmt. Der Gemischten Chor, der Verein für Schutz- und Gebrauchshunde, die Freiwillige Feuerwehr und “Hattgenstein Natürlich”e.V. Die Vereine haben mit ihren Zielen und Tätigkeiten eine wichtige Funktion in unserem Dorf. Ohne sie würden sich die Dörfer in reine Wohn- und Schlafstätten verwandeln - und Hattgenstein hätte wohl nicht eine so positive Entwicklung genommen. Weitere Informationen: www.hattgenstein.comBeitrag aus Gemeinde und Stadt 02/2004 |
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